Sonntag, 15. April 2007

Lied an den Regen

Mit jaulendem Sirenengeheul jagen sie hernieder,
die Jesuitenkinder der untergehenden Sonne.
Sich badend in rotschimmernder Glut gleich
dem Fanfarenstoß der Auferstehung.
Wütende Smaragde in funkelndem Licht,
halb schon erblindet von einer Macht,
die siebenhundert Leiber verspeisend.
Für jedes Jahr einen Kinderfriedhof mehr.

Und muß ich auch wandern im finsteren Tal/
ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir.

In düsterer Stille wartet der Geist der Freiheit
vom Tau der Morgenröte trinkend.
Schlafwandelnder, Du, der sich rekelt in der Gunst
derer, die Dich für den Meister halten - schlechthin.
Wen preisest Du, wenn nicht das Größte in Dir selbst?
Haßt Du nicht in Wahrheit das, das Dich treibt?
Höre, jetzt funkeln keine Smaragde mehr,
denn sie alle sind gänzlich erblindet.

Denn mich umlauert die Meute der Hunde/
die Rotte der Frevler hält mich umzingelt.

Umringt von unsichtbaren Gewändern,
Ketten gleich,
wartet die Hand des Lebens darauf, abgeschlagen zu werden.
Die Finger fehlen schon.
Zurückgezogen in die Höhle des Löwen,
seine winzige Beute mit Genuß verschlingend.
Und nach verzehrter Vorspeise

Die Bande der Unterwelt schlossen mich ein/
es fielen über mich die Schlingen des Todes.

In jener Nacht fällt ein Regen.
Kochendheiß und alles verbrühend,
das nicht verborgen liegt im Kerne dieser Welt.
Ein Schauspiel nur - ist’s möglich?
Doch folgt ihm kein Applaus. Denn das Geschrei,
Gedröhn und Wehen verstummt in tiefer Dunkelheit.
Berührt - von Engelsflügeln,
die ihres Daseins glücklich sind?

Kehrt am Abend auch Weinen ein/
am Morgen kommt wieder die Freude.

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